Auf den Spuren deutscher Geschichte in Breslau: Ein Spaziergang durch Nadodrze
Aktualisiert: 31/07/2024
/In diesem Beitrag werden wir euch auf einen Stadtspaziergang durch Breslau mitnehmen. Dabei werden wir durch das Viertel Nadodrze laufen und uns dort auf die immer noch sichtbaren Spuren der deutschen Vergangenheit konzentrieren. Natürlich ist dieser Spaziergang nicht nur virtuell, sondern auch real möglich. Mehr Informationen wie ihr am besten navigiert finden sich weiter unten.
Vermutlich wisst ihr bereits, dass Breslau schon zu jedem Zeitpunkt der Geschichte eine besonders internationale Stadt war. Breslau war unter anderem unter Preußischer Herrschaft, der böhmischen Krone, der Habsburgermonarchie, Russischen Zaren, Ungarischen Kaisern, den Deutschen und ist heute wieder ein Teil von Polen. Alle Herrscher haben ihre individuellen Spuren in der Stadt hinterlassen, welche heute nach wie vor in der Architektur sichtbar sind.
Als das deutsche Breslau das polnische Wroclaw wurde
Wenn wir nun einen Blick auf die aktuellere Geschichte werfen, war das heutige Wroclaw bis 1945 eine deutsche Stadt mit dem Namen Breslau. Nach dem Krieg wurde die gesamte deutsche Bevölkerung ausgetauscht und Polen, die selbst aus den verlorenen Gebieten vertrieben wurden, wurden nach Wroclaw umgesiedelt.
Das Viertel Nadodrze (ehemals Odertor) wurde im Krieg nicht besonders stark zerstört, darum kann man dort heute ein wirklich einzigartiges Phänomen beobachten.
Als die Stadt durch Polen übernommen wurde, sollten natürlich alle Spuren des ehemaligen Feindes zerstört werden. Diese Aufgabe wurde mit recht hohem Erfolg abgeschlossen. Nichtsdestotrotz bekommt die alte Geschichte nun wieder eine neue Visibilität. Heute blättert die Farbe von einigen Gebäuden ab und dadurch kommen alte vergessene deutsche Schriftzeichen (und andere) erneut zum Vorschein.
Unser Stadtspaziergang in Wroclaw Nadodrze
Wir haben mit diesem Beitrag einen Stadtspaziergang über die deutschen Spuren in Nadodrze ins Leben gerufen. Dazu wollen wir euch nun ein paar praktische Hinweise geben.
Zunächst gibt es die interaktive Karte, auf der ihr einen Gesamtüberblick bekommt. Wenn ihr mit der Maus über die Punkte fahrt bzw. anklickt, öffnet sich bereits ein Bild zu dem ausgewählten Stop in der Vorschau.
Die Karte wurde für Tablets und Desktop-Computer optimiert, auf Smartphones sieht diese stark komprimiert aus – daher bleibt am besten hier mit uns im Kontakt und kommt für die Karte nochmals wieder. Mit dem Smartphone überspringt ihr diese am besten und macht unten im zweiten Teil weiter, der eigentlichen Tour.
Weiterhin konnten wir nicht alle Schilder entziffern, manche bleiben ein kleines Rätsel. Daher würden wir es sehr begrüßen, wenn ihr unten einen Kommentar schreibt, sofern ihr weitere Informationen habt oder etwas entziffern könnt 🙂
Wie ihr auch oben im rechten Bild sehen könnt, werden derzeit recht umfangreiche Renovierungsarbeiten an vielen Gebäuden durchgeführt. Manche der Häuser werden die deutschen Spuren daher unwiederbringlich verlieren… Andere hingegen übernehmen diese ins neue Erscheinungsbild, auch dazu haben wir Beispiele in der Tour.
Hinweis: Unsere Karte fokussiert sich auf Nadodrze, hier geht es zu einer Karte mit deutschen Spuren im gesamten Gebiet von Breslau.
Karte der deutschen Spuren in Nadodrze
Unser Spaziergang zu deutschen Spuren in Breslau ist nicht nur virtuell
In unserer Free Walking Tour haben wir ein besonderes Augenmerk auf den heute noch sichtbaren deutschen Spuren an Gebäuden. Nichtsdestotrotz haben wir auch zwei Gebäude als solche aus deutscher Zeit mit in unsere Tour aufgenommen. Diese liegen sowieso auf dem Weg 🙂
Die Karte oben wurde erstellt um einen ersten Überblick zu erhalten, aber natürlich kann diese auch für einen echten Stadtspaziergang verwendet werden. Wir haben die Punkte so angeordnet, dass ihr im Kreis lauft und wieder beim Startpunkt ankommt. Zufälligerweise befindet sich dort auch noch eines unserer Lieblingscafes aus Breslau.
Wie die Navigation direkt mit dem Artikel funktioniert
Alle Straßennamen in den nun folgenden Stops können angeklickt werden. Mit einem Klick öffnet sich die Navigation von Google Maps und ihr werdet automatisch zum nächsten Punkt gelotst. Auf diese Art und Weise könnt ihr euer Smartphone live einsetzen. Vielleicht setzt ihr am besten direkt ein Lesezeichen oder speichert diese Seite auf Pinterest 🙂
Seid ihr bereit? Auf geht‘s!
Stop 1
Unser virtueller (oder echter) Stadtspaziergang zu den deutschen Spuren in Nadodrze startet in der Wojciecha Cybulskiego 5. Wir glauben dies ist der beste Startpunkt, da er nur 5 Minuten von der wunderschönen Universität entfernt ist.
Hier scheint es zu deutschen Zeiten eine Schmiede gegeben zu haben. Links von der Tür könnt ihr noch die Wegbeschreibung finden: „Zur Schmiede“.
Auf der anderen Strassenseite direkt gegenüber bei Wojciecha Cybulskiego 6 könnt ihr auch noch ein paar alte polnische Bezeichnungen finden. Auch hier löst sich die Farbe von den Gebäuden…
Stop 2
Der nächste Stop ist bei Kurkowa 31. Hier in diesen Strassen wurde der beliebte Film „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ von Steven Spielberg gedreht.
Das Schild hier befindet sich in einem recht ernsthaften Zustand und ist schwer zu lesen. Am Ende steht „….eibung“.
Falls ihr eine Idee habt, was dies bedeuten könntet, schreibt unten bitte einen kurzen Kommentar.
Stop 3
An der Ecke von Kaszubska 1 zur Hauptstrasse (Pomorska) wartet bereits das nächste Zeichen auf uns.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir sagen, dass sich hier eine Kneipe befand. Auf der rechten Seite ist „Gastwirtschaft“ noch recht gut leserlich. Links scheint ein Name zu sein, den wir aber leider nicht entziffern konnten.
Stop 4
Die Anschrift Ptasia 13 war zu deutschen Zeiten die Große Dreilindengasse 4. Hier könnt ihr das Logo von einer Brauerei in das Haus eingearbeitet finden. In 1890 war dieses im Besitz von Wilhelm Nitschke.
Nach etwas Recherche konnten wir herausfinden, dass er offenbar zwei Brauereien in der Stadt hatte. Die erste war am Schiesswerderplatz 12/16 (Heute: Plac Strzelecki) zwischen 1885 und 1892 in Betrieb. In der zweiten wurde zwischen 1890 und 1898 an der Neuen Junkernstrasse 6 (Heute: Kilińskiego) Bier gebraut.
Zusätzlich wird auch das „Böhmische Brauhaus“ mit seinem Namen in Verbindung gebracht, welches von 1880 bis 1911 seine Gäste begrüßt hat.
Das Haus, welches ihr hier sehen könnt, ist offenbar der Wohnsitz der Familie und zugleich auch das Büro gewesen.
Stop 5
Um unseren Stop am Plac Strzelecki 8 herum findet ihr vielleicht noch Spuren von der gerade beschriebenen Brauerei – wir haben allerdings keine gefunden.
Was gut sichtbar ist, ist ein Zeichen „Metallwaren“. Falls ihr dieses sehen wollt, raten wir euch aber zur Eile. Die alten Häuser in direkter Nachbarschaft wurden bereits alle renoviert. Aktuell ist das Zeichen bereits verdeckt (Oktober 2022).
Stop 6
Weiter geht es zur Łowiecka 9.
Hier ist noch recht gut und eindeutig lesbar, dass es sich um ein Schreibwarengeschäft handelte.
Auf dem Schild ist erkennbar: „Schreibmaterialien“.
Stop 7
Die nächste Strasse ist ein Paradies für Jäger von alten deutschen Zeichen – es gibt gleich drei Stück in direkter Nähe!
Das erste ist sichtbar unter Biskupa Tomasza Pierwszego 11 – Nunja… Mehr oder weniger.
Wir haben keine Idee, was es bedeuten könnte. Erneut die Frage an alle Detektive die hier mitlesen! Hat jemand eine Idee, was dies bedeuten könnte?
Update: Wir haben folgenden Hinweis erhalten, danke an MarieFlo und Amelie für diesen Lösungsvorschlag:
„Specerei u. Werkzeuggeschäft“. Der Schriftzug ging nach dem „Werk“ vermutlich noch weiter, hier wurde nur leider ein neues Fenster eingebaut (dieses ist größer als die anderen Fenster im Erdgeschoss), daher fehlt das „zeuggesch“, rechts geht es dann aber weiter mit „äft“.
Glücklicherweise waren unsere Augen wieder gut genug um zu erkennen, was bei Biskupa Tomasza Pierwszego 8 geschrieben steht.
Es handelt sich eindeutig um eine ehemalige Möbelfabrik.
Das Bild rechts ist aus 2020, unten nach der Renovierung Anfang 2022.
Nun werdet ihr zum ersten Mal auf unserer Tour Zeuge davon, wenn die heutige Bevölkerung Frieden mit der Geschichte schließt. Hier wurde die Vergangenheit einfach zu einem Teil der Zukunft gemacht.
Bei Biskupa Tomasza Pierwszego 16 wurde das Haus bereits komplett renoviert, allerdings hat man die deutschen Zeichen übernommen und ebenfalls neu aufbereitet.
Stop 8
Auch wenn diese Tour eigentlich einen Fokus auf allen Schriftzeichen hat, ist es doch angebracht auch den Bahnhof Nadodrze (ehemals Bahnhof Odertor) mit in unsere Tour aufzunehmen – dieser wurde in 1868 eröffnet.
Wenn ihr dort reinschaut, könnt ihr noch ein echtes „klackern“ der Anzeigetafel hören (derzeit wird der Bahnhof verkauft und der Zutritt ist leider nicht möglich).
Eine Stärkung gibt es beim Bistro Nadodrze, einem unserer Favoriten für Street Food in Breslau.
Stop 9
Im Eingangsbereich zur Kleczkowska 8 gibt es ein kleines Beispiel für Fliesen aus der Vorkriegszeit. Zu lesen ist „19-??LVE-04“, wobei ??LVE für SALVE steht. An anderen Orten in Nadodrze gibt es aber sogar noch besser erhaltene Fliesen.
Wenn ihr die Fliesen mögt, haben wir weiter unten noch eine Empfehlung für euch. Es gibt da jemanden, der noch weitaus bessere Fotos von denen machen kann als wir… 😉
Stop 10
Bei der Grundschule, die sich unter der Anschrift Kleczkowska 2 befindet kann das nächste Schild begutachtet werden.
Bereits zu deutschen Zeiten gab es hier eine Schule und während des Kriegs wurde dieses Gebäude als Krankenhaus benutzt.
Das Wappen verrät uns recht schnell in deutscher Sprache, dass dieses Gebäude in 1901 erbaut wurde.
Stop 11
Ein weiterer Stop auf unserer Tour, der kein Schild beinhaltet kommt unter Ołbińska 30. Dort könnt ihr die deutsche Architekturkunst für Bunker aus dem Jahre 1941 bewundern.
Ein fast baugleiches Objekt – nur etwas größer – ist heute als zeitgenössisches Museum am Plac Strzegomski zu finden. Wir empfehlen euch in jedem Fall einen Besuch dort, um einen solchen Bunker auch von innen zu sehen. Die Kunst ist es auch wert 😉
Stop 12
Ein weiteres wunderschönes Beispiel für die Übernahme von alten deutschen Spuren ist hier zu finden: Świętego Wincentego 10.
Übersetzungen brauchen wir in der deutschen Version von diesem Text ja nicht, daher hier die Auflistung der ehemals beworbenen Produkte:
- Fahrräder
- Motorräder
- Nähmaschinen
- Schreibmaschinen
- Grammophon
- Elektroanlagen
Auf der gegenüberliegenden Strassenseite gibt es noch ein weiteres renoviertes Haus. Dort findet ihr ebenfalls ein Wappen von Breslau…
Stop 13
Im Eingangsbereich von Ludwika Rydygiera 50 gibt es eine kleine Erinnerung an das traditionelle Familienbild.
Auf der linken Seite raucht der Gentleman gemütlich seine Pfeife, während seine Frau den Boden wischt.
Auch auf der rechten Seite sieht die Geschichte ähnlich aus. Der feine Herr ist oben zu sehen, wie er prüft ob die Suppe bereits fertig ist. Die Frau hingegen kümmert sich um die Kinder.
An dieser Stelle noch ein weiterer Hinweis zu einem versteckten Detail. Ihr werdet auf dem Weg zum nächsten Stop an einer Polizeistation vorbeilaufen. Schaut euch dort mal die Türklinke an…
Stop 14
Nur wenige Meter weiter bei Paulińska 10 gibt es ein weiteres gut erhaltenes Zeichen der vergangenen Zeit.
In feinem Deutsch wird auf eine „Werkstatt für moderne Fußbekleidung“ hingewiesen.
Spannend, wie das Schaufenster mit modernen Waren wohl vor Hundert Jahren aussah…
Stop 15
In der gesamten Strasse Paulińska gab es in den letzten Monaten weitere Renovierungsarbeiten an alten Gebäuden. An der Ecke gegenüber von unserem nächsten Stop wurde ein deutsches Zeichen überstrichen – ihr könnt dies ganz oben zu Beginn des Artikels im Bild rechts sehen.
Dennoch bleibt eine historische Spur bei Paulińska 12. Das einzige Wort, welches wir erkennen können ist „en detail“ (frz.).
Nochmals die Frage an euch: Könnt ihr mehr erkennen? Falls ja, bitte schreib uns unten kurz einen Kommentar und wir werden euch ewig dankbar sein 🙂
Stop 16
Unser letztes Beispiel für renovierte und erhaltene deutsche Schriftzeichen kommt hier: Władysława Łokietka 12.
Zusätzlich zum Namen Ernst Krause ist sichtbar, dass es sich um eine Sattlerei – Täschnerei handelte.
In der gleichen Strasse fast gegenüber, bei der Hausnummer 5, kommt ihr ausserdem am Nadodrze Infopunkt Łokietka 5 vorbei.
Das Team von Łokietka 5 organisiert Events wie die Nacht von Nadodrze, kulinarische Wochenenden, Kunstinstallationen und vieles mehr wie in unserem separaten Artikel über Nadodrze bereits erwähnt.
Auch Free Walking Tours werden gelegentlich angeboten. Falls ihr Polnisch sprechen solltet, empfehlen wir einen Besuch der Website.
Und falls ihr kein Polnisch sprechen solltet, schaut mal bei den Englischen (und teilweise auch deutschen) Touren hier vorbei.
Bevor wir es vergessen, im Büro dort könnt ihr auch einen coolen Rucksack mit deutschen Zeichen kaufen, wie links im Bild sichtbar.
Vergesst die Jagd auf Zwerge in Breslau, die Jagd nach deutschen Spuren ist das nächste große Ding ;))
Eine nachträgliche Ergänzung für Stop Nummer 16 mussten wir noch im Dezember 2020 hinzufügen. Hier an der Ecke (Władysława Łokietka 2) seht ihr eine ganz neue Kategorie: „alte Zeichen wieder restauriert, aber leider falsch“.
Es sollte wohl „Zur Eisenhandlung“ heissen, aber daraus ist etwas leicht anderes geworden, seht selbst:
Stop 17
Wir gehen langsam dem Ende entgegen und finden bei Henryka Probusa 1 einen ehemaligen Lebensmittelladen.
Klar leserlich ist noch das Gemüse und die Früchte, bei den unteren Wörtern wird es schon etwas schwieriger.
Hier müssen wir euch die Interpretation überlassen ;)
Einer unserer Leser hat über dem Wort Gemüse noch „Heilwasser“ gefunden, leider nicht im Bild zu sehen, aber sicher ein Anreiz, die Tour mal abzulaufen 🙂
In 2022 war es leider schon durch Graffitis etwas entstellt und man muss etwas genauer hinschauen…
Stop 18
Bei unserem vorletzten Stop an der Jedności Narodowej 45a haben wir noch ein Beispiel für die Ereignisse direkt nach dem Kriegsende.
Alle deutschen Spuren mussten zerstört werden. Hier wurde das Schild „Elisenhof 1913“ unkenntlich gemacht.
Mit ein wenig Fantasie ist es aber noch erkennbar…
Stop 19
Wir beenden nun unsere virtuelle (oder echte) Free Walking Tour beim Pomiędzy cafe&bistro bei Stanisława Dubois 2.
Nicht nur, weil es eines unserer Lieblingscafes ist, sondern ebenfalls wegen des historischen Gebäudes – einer ehemaligen Bank.
Der arme Landstreicher auf der linken Seite zeigt seine leeren Hosentaschen. Ihr könnt auch erkennen, dass die Kleidung bereits recht hinuntergekommen ist.
Der feine Herr auf der rechten Seite hingegen ist extrem gut gekleidet. Warum? Weil er seine Ersparnisse zur Bank gebracht hat und ein Sparbuch in seinen Händen hält. Eindeutig ist, dass diese Skulpturen vor der Finanzkrise entstanden sind ;))
Nun gönnt euch einen Kaffee und Kuchen (unbedingt den Banoffee probieren!), erholt euch von dem Spaziergang und wir sagen danke für die Teilnahme 🙂
Auf der Suche nach mehr Geschichte?
Wir haben euch heute nur einen ganz kleinen Einblick in die Welt von Nadodrze gegeben. Es gibt natürlich noch viel mehr zu sehen, zum Beispiel das Herz von Nadodrze, Strandbars und interessante Graffitis, um nur einige zu nennen. Laut dem Guardian gibt es hier ebenfalls eine der besten Eisdielen in Europa! Falls ihr etwas mehr Zeit im Viertel verbringt, findet ihr sicher auch noch viele weitere historische Spuren. Teilweise sind in Gebäuden sogar noch Einschusslöcher aus dem Krieg sichtbar.
Falls ihr Appetit auf mehr habt, sind hier noch weitere Optionen für euch:
Nehmt an einer Tour teil
Es gibt einige alternative Touren in Breslau, die auch einen recht hohen Fokus auf Nadodrze haben. Klickt hier um einen Überblick über die verfügbaren Touren und Preise zu erhalten.
Findet noch mehr deutsche Spuren in der gesamten Stadt
Hier geht es zu einer Google-Maps-Karte, welche im Rahmen eines Stadtprojektes erstellt wurde. Diese enthält über 200 sichtbare Spuren aus der damaligen Zeit.
Wie ihr im Foto sehen könnt, gibt es diese toll gemachte Karte mit deutschen Spuren aus ganz Breslau aber auch als echte Version. Die gute Nachricht: Auch die gedruckte Version ist kostenfrei erhältlich!
Ihr könnt euch euer kostenfreies Exemplar in der Buchhandlung Tajne Komplety direkt am Marktplatz abholen.
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es hier in Polnischer Sprache.
Lest ein Buch
Es gibt ein Buch, welches die Geschichte von Breslau und der Verwandlung von einer deutschen in eine polnische Stadt erzählt. Dieses empfehlen wir euch definitiv zu lesen. Es wurde von Gregor Thum geschrieben und trägt den Titel „Die fremde Stadt: Breslau nach 1945“.
Für dieses Werk hat er viel positive Kritik erhalten, insbesondere für seine Fähigkeit sehr neutral und unvoreingenommen zu erzählen. Dieses Buch gibt nicht nur einen spannenden Einblick in viele Details, sondern stellt ebenfalls sicher, dass sowohl deutsche als auch polnische Stimmen gehört werden.
Fügt „Die fremde Stadt“ zu eurer Wunschliste hinzu:
Hier findet ihr das Buch bei Amazon.DE um es zu eurer Wunschliste hinzuzufügen oder direkt zu bestellen.
Falls ihr Bücher.de bevorzugt, ist es dort natürlich ebenfalls versandkostenfrei verfügbar. Dort gibt es auch eine preiswertere Version als e-Book.
In den Häusern der anderen
Ein weiteres tolles Buch, welches im Herbst 2022 nun endlich auch in der deutschen Ausgabe erschienen ist, ist das Werk “In den Häusern der anderen” von Karolina Kuszyk (Originaltitel: Poniemieckie). Hier die Beschreibung:
“Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Millionen Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Wer das Verhältnis von Polen und Deutschen in der jüngeren Geschichte verstehen will, dem hilft dieses Buch: tiefgründig recherchiert, sensibel und klug.”
Folgt ein paar echt coolen Instagram-Profilen
Ganz unten auf unserer Seite findet ihr ein paar aktuelle Bilder aus unserem eigenen Instagram-Profil. Allerdings haben wir noch einige viel bessere Profile mit historischen Inhalten aus Breslau gefunden, die wir total gerne mit euch teilen möchten:
Vielleicht ein Video zum Thema?
Hier findet ihr ein Interview und Spaziergang mit Maciej Wlazło im Schlesien Journal. Er ist der Kopf hinter dem Instagram-Account „Beardofbreslau“. Das Video ist deutsch bzw. untertitelt.
Wir hoffen, dass euch die Karte und unsere Tour zu den deutschen Spuren in Nadodrze gefallen hat. Habt ihr auch schon unsere Liebeserklärung an Nadodrze gelesen, in der wir euch davon überzeugen wollen, dass Nadodrze der beste Stadtteil von Breslau ist?
Auch falls ihr denkt, dass wir hier noch wichtige Punkte vergessen haben, dann gebt uns gerne einen Kommentar unten im dafür vorgesehenen Feld.
Auch falls ihr andere Fragen oder Anmerkungen habt, freuen wir uns immer über Kommentare.
11 Kommentare
Heinz Stangenberg
Bei Bild Nr. 3 vermute ich „Stalltafel“ in Anlehnung an die Futterboxen der Pferde…
Liebe Grüße aus Brzeg Dolny
Claudius
Vielen Dank für die tolle Webseite und den etwas anderen Reiseführer!
Als Breslau-Fan kenne ich bereits viele spezielle Orte, aber deutlich weniger als von Euch beschrieben.
Mit meiner Frau habe ich gestern die Nadodrze Tour gemacht. Beim Haus in der ul. Wincentego 10 sieht man übrigens 2 Rechtschreibfehler: Nöhmaschinen und Schreibmashinen!
Bei heissem Wetter kann man übrigens perfekt im Biergarten vom Bułga z Masłem in der ul. Włodkowica 8a mit leckeren Burgern verbringen.
Klaus Unger
Bei BILD Nr 2 (Kurkowa 31) könnte die Inschrift
„Pfandleihung“ oder ein anderes Wort, das mit „Verleihung “ endet, wie z. B. Kostümverleihung lauten. „…leibung “ halten wir für eher unwahrscheinlich.
Markus Fischer
Hallo, fast möchte ich sagen: verehrte Freunde! Ganz zufällig bin ich auf Eure Seite gestoßen, na ja, nicht ganz, ich suche immer etwas Östliches, denn meine Vorfahren stammen aus Danzig und Königsberg. Ich war schon einmal in Breslau, eine wunderschöne Stadt und sehr gut aufgebaut – Eure Seite zeigt viel davon. Vielen Dank! Ich habe große Hochachtung vor Polen. Leider wissen wir Deutsche zu wenig von Polen. Ich finde, das muß sich ändern. Ihr helft dabei. Dziękuję!
Mirko
Vielen lieben Dank für den netten Kommentar, das freut uns sehr das zu lesen! Ein Freund von uns hat ebenfalls Vorfahren aus Danzig, daher waren wir nach Weihnachten für ein paar Tage dort – ebenfalls eine wunderschöne Stadt mit ebenso turbulenter Geschichte 🙂 Wir geben unser bestes, Polen und insbesondere Breslau auch in Deutschland beliebter zu machen 🙂 Nochmals wirklich gaaaanz lieben Dank für die netten Worte!
Thißen
Erstmal vielen Dank für diese tolle TOUR.
Ich hatte einen wunderschönen Tag.
Vielen Dank für die viele Mühe.
Zu Position 2
Ich halte im Bild zwei das Wort leibung für doch sinnvoll. Ich meine sogar in etwas Abstand ein T erkennen zu können. Dann hätte dort Tür und Fensterleibung stehen können.
Rachel Maier
Ich wollte zusammen mit meinem Sohn Wroclaw besuchen Anfang Juni. Die Flüge sind nun leider storniert worden und wir müssen verschieben. Schade
Kirsten
Hallo,
Bild No. 3 zeigt eine ehmalige „Gastwirtschaft“ mit „Balltafel“. D. h., es wurde Billard gespielt. Aber ich kann mich auch irren…
Viele Grüße und bis bald im schönen Breslau
Mirko
Das klingt logisch, vielen Dank für den Kommentar! Wir laufen dort fast täglich vorbei und sind nicht selbst darauf gekommen…
Dora
Hallo,
Nummer 2 hieß vielleicht irgendwas „Verleihung“?
Liebe Grüße…
Klaus Unger
Vielleicht Pfandleihung? (Bild Nr.2, Kurkowa 31)